Über unsKontaktStartseite (ALT+S)
TV - Genuss-Erlebnis Wein
Seite drucken
Unternehmensgeschichte
Nostalgisches
..seit 1999

Genuss-Erlebnis Wein

Bericht im Trier-Luxemburg Journal verpasst?

Sie können ihn hier als PDF ansehen.




Fotogalerie

Bilder zum Genuss-Erlebnis Wein 2005 in der Orangerei des Nell´s Park Hotel

Startseite / Über uns / TV - Genuss-Erlebnis Wein

Genuss-Erlebnis Wein 2005


Seite 14 Samstag/Sonntag, 21/23. Oktober 2005

 

Bis die Zunge am Gaumen kleben bleibt

Weinprobe der anderen Art: Weniger um den Rebensaft selbst, als um sein Behältnis ging es in einer Expertenrunde

Von unserem Mitarbeiter

LUDWIG HOFF

 

TRIER. Das Leben ist viel zu kurz, um guten Wein aus schlechten Schläuchen, pardon, Gläsern zu trinken Den Unterschied lernten Gäste einer ganz ungewöhnlichen Demonstration kennen, bei der es nicht nur auf den Rebensaft ankam, sondern genauso auf das jeweils passende Glas dazu.

 

„Alt soll der Wein und jung das Madel sein, weiß ein jeder.“ Was das in die Jahre gekommene Sprichwort verschweigt: Genauso wichtig, ob allein oder (erst recht) zu zweit: Ein guter Tropfen gehört -— da kann er noch so vollkommen sein - ins passende Glas ausgeschenkt, soll der Genuss ungetrübt sein.

 

Dass es da einen „himmelweiten Unterschied“ geben kann, hätten. die wenigsten Gäste am Anfang einer nicht alltäglichen Verkostung für möglich gehalten, die das Trierer Stahlwarenhaus Schmelzer zusammen mit dem Hersteller Riedel Glas (Kufstein) in der Orangerie des Nell´s Park Hotels veranstaltete: Hernach waren alle klüger. Okay, kein Glas ist In der Lage, miserablen Sauerampfer in eine höhere Qualitätsstufe zu hieven. Aber; Edler Rebensaft schmeckt (und riecht) im nicht typischen Weinglas um Klassen schlechter. Wein und Glas müssen zueinander passen. Kommentator Heinz-Dieter Ziesmann, Geschäftsführer von Riedel Glas Nord, drückt es drastisch aus: „Schmeckt das nicht wie ein Kantholz im Mund?“  In der Tat: Der tief purpurfarbene Burgunder, eigentlich fürs „Bourgogne Grand Cru“-Glas gedacht, bleibt in dem unscheinbaren, schlanken Glas für den Chianti weit hinter den Erwartungen zurück. Und riecht auch noch unangenehm fad und muffig. Wie weggewischt ist das „feine Näschen“ von vorhin (im charakteristischen Glas). Der Grund: Nur der große Luftraum des bauchigen Grand Cru lasst die große Aromenexpansion aufkommen. „Bleibt Ihnen da nicht die Zunge am Gaumen kleben“, fragt Ziesmann rhetorisch versiert in die Runde der 80 Mitverkoster.

 

„Ich bekomme sie schon nicht mehr los“, witzelt ein junger Mann mit seinem Tisch-Nachbarn. Im Ernst: Ziesmann macht bei den insgesamt sieben Gläsern deutlich: Ein „Genuss - Glas“ hebt den Wein. Daher sein Rat: Wer sich einen speziellen Wein leiste, komme an dem perfekten Glas nicht herum. Der Abend habe Ihr nette Erkenntnisse gebracht, findet Andrea Kessel (Trier).

Die Freundin wunderte sich über den großen Unterschied im direkten Vergleich mit verschiedenen Gläsern.

Dennoch wolle sie nicht den gläsernen Inhalt ihres Schranks auf dem nächsten Flohmarkt verscherbeln: „Eher gibt es demnächst eine kleine Zusatzanschaffung.   hpl/iöl